In meinen Online-Kursen werde ich immer wieder gefragt: „Bist du eigentlich auch der Meinung, dass man verschiedene Konten haben sollte – eins für sein Gehalt, eins für Ersparnisse, eins für Spaß, eins für Spenden …?“ Meine Antwort ist ein klares „Das kommt darauf an.“
Es kommt darauf an, womit du dich wohlfühlst. Der eine kommt mit vielen Konten bestens zurecht, der andere verzettelt sich nur noch mehr. Diejenigen unter uns, für die das Thema Geld sowieso schon mit Schwierigkeiten belastet ist, sollten es sich den Umgang damit immer so einfach, sprich unkompliziert wie möglich machen.
Aber wenn du gerne mit mehreren Konten arbeiten möchtest, habe ich hier ein paar Inspirationen für dich:
Das Girokonto
Für alle deine Einnahmen und Ausgaben.
Wenn du selbstständig oder freiberuflich tätig bist und Schwierigkeiten hast, deine privaten und deine geschäftlichen Ausgaben zu trennen, kann es sinnvoll sein, ein Unterkonto einzurichten, auf das du dir jeden Monat ein Gehalt für deine persönlichen Ausgaben überweist.
Das Steuerkonto
Das ist für Selbstständige und Freiberufler unbedingt empfehlenswert. Denn ein gewisser Teil deines Einkommens gehört dir nicht; du darfst das Geld nur aufbewahren, bis das Finanzamt es benötigt. Je länger der Zeitraum zwischen deinen Einkommensvorauszahlungen ist (das reicht von einmal im Jahr über jedes Quartal bis zu jeden Monat), desto schwieriger ist es, immer im Hinterkopf zu haben, wie viel von dem Geld auf deinem normalen Konto gar nicht dir, sondern dem Staat gehört.
Und da wir es uns im Umgang mit Geld immer so leicht wie möglich machen sollten, empfehle ich, von jeder Rechnung gleich den Prozentsatz, der deinem Steuersatz entspricht, auf dieses Extrakonto zu überweisen. Wie viel das genau ist, kann dir dein Steuerberater sagen. Ich komme im Moment mit 30% gut hin.
Das Sparkonto
Für alle geplanten aber auch unerwarteten Ausgaben. Wenn du diszipliniert bist, reicht ein Konto, auf das Rücklagen für Urlaube, Fortbildungen, Reparaturen an Haus und Auto, den neuen Computer/Fernseher, Möbel etc. gehen. Du kannst es dir leichter machen, indem du jedes Mal, wenn du etwas darauf überweist, ein Stichwort angibst. So kannst du jederzeit in den Kontoauszügen suchen, wie viel von dem Geld für Urlaub, wie viel für Reparaturen etc. vorgesehen ist.
Für Freiberufler hat dieses Konto noch einen anderen Zweck: Hierauf sollte sich immer so viel Geld befinden, wie du benötigst, um drei Monate lang deine Ausgaben zu bestreiten. So musst du dir keine Gedanken machen, solltest du mal krank werden, Urlaub machen oder weniger bis keine Aufträge haben.
Das Spendenkonto
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich gebe gerne Geld für etwas, das mir sinnvoll erscheint. Aber oft hatte ich Zweifel, wie viel denn angemessen ist – und habe dann entweder gar nichts gegeben oder mehr, als ich mir in dem Moment leisten konnte, denn ich wollte ja nicht knausrig wirken. Deshalb hatte ich für eine Zeit ein Spendenkonto eingerichtet. Von jedem Honorar, das ich erhalten habe, ging ein gewisser Prozentsatz auf dieses Konto. Wenn ich nun über eine gute Sache gestolpert bin, musste ich nur auf den Kontostand gucken und wusste genau, wie viel Geld ich geben kann. Nach einem halben Jahr hatte ich dann ein entsprechendes Gefühl dafür entwickelt, wie ich mit Spenden umgehen möchte, sodass ich das Konto wieder aufgelöst habe.
Weitere Kontenmodelle findest du natürlich auch in meinem aktuellen Buch "Treat Your Money Like Your Lover". Schau doch mal rein!