Meine Klienten kommen zu mir, weil sie ihr Verhalten in Bezug auf Geld ändern wollen. Was oft zu dem Wunsch nach Veränderungen in anderen Bereichen ihres Lebens führt. Doch da wir alte Gewohnheiten nicht innerhalb eines Tages entwickelt haben, werden wir uns auch nicht innerhalb eines Tages an neue Verhaltensweisen gewöhnen. Sich zu verändern braucht Zeit, und in dieser Zeit ist es nur normal, dass wir ab und zu in alte Verhaltensmuster zurückfallen.
Und was ist unsere normale Reaktion, wenn wir etwas tun, was wir nicht mehr tun wollten?
Richtig: Wir werden sauer auf uns. Bedenken uns mit allen möglichen Schimpfwörtern. Bestrafen uns.
Wird das Fehlverhalten dadurch rückgängig gemacht? Nein.
Hilft es uns, damit wir uns besser fühlen? Nein.
Wie wäre es dann mit einer komplett anderen Taktik?
Wie wäre es damit, lieb zu dir zu sein?
Sagen wir, du willst einen Monat lang keine neuen Klamotten kaufen. Oder komplett auf Zucker verzichten. Oder regelmäßig Sport machen. Dann kommt der Tag, an dem du dem süßen Pulli einfach nicht widerstehen kannst. Du dir das Stück Kuchen nimmst. Die Pilatesstunde ausfällt, weil du noch eine Stunde länger im Bett bleiben willst.
In dem Moment, in dem dir bewusst wird, was du da getan hast, beginnt der innere Monolog . „Du bist so schwach. Du bist faul. Nie zieht du was durch …“ Und mit einem Mal haben wir einen echt miesen Tag, unsere Laune sinkt und wir entscheiden womöglich, dass die Veränderungen die Mühe nicht wert sind oder – noch schlimmer – wir eh nie Erfolg haben werden und deshalb gleich aufhören können, es zu versuchen. Was eine Schande wäre, oder? Denn ein Ausrutscher macht nicht alles zunichte, was du vorher erreicht hast. Es ist nur ein Ausrutscher. Kein großer Schaden entstanden. Du kannst ihn abschütteln und mit deinen ursprünglichen Plänen weitermachen.
Was wir in solchen Zeiten brauchen ist das genaue Gegenteil von dem, was wir normalerweise tun. Anstatt dich auszuschimpfen, solltest du Mitgefühl mit dir haben. Dir eine Tasse Kaffee oder heiße Schokolade machen, dich in deine Lieblingsdecke kuscheln und dir ein paar Minuten Frieden gönnen. Lass die Gefühle, die nach deinem Ausrutscher hochkommen, frei fließen, ohne sie zu verurteilen. Sei neugierig und beobachte einfach, was in deinem Körper wo passiert.
Das kann sein: „Ah, so fühlt sich also Scham an“ oder „Da sitzt meine Wut auf mich“, oder „Interessant, da spüre ich einen Hauch von Unsicherheit aufkommen.“ Vielleicht ist es aber auch körperlicher: „Mein Solarplexus ist angespannt.“ „Ich beiße die Zähne zusammen.“ „Mein Magen brennt.“
Was auch immer aufkommt, empfange es mit Mitgefühl – und lass es dann los. Spür die tröstende Umarmung deiner Decke, den beruhigenden Geschmack des Kakaos, die Unterstützung des Bodens unter deinen Füßen. Und denk daran: Es sind nicht deine Fehler, die dich ausmachen, sondern die Art, wie du mit ihnen umgehst. Und das mit Liebe und Fürsorge zu tun ist immer besser als es mit Wut und Strafe zu tun.
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