Das richtige Gleichgewicht im Beruf
Ich erinnere mich noch gut an eines meiner ersten Bewerbungsgespräche nach dem Studium. Die Agentur hatte einen hervorragenden Ruf, das Gehalt stimmte auch, aber die Vorstellungen, die mein potenzieller Chef und ich von meinen zukünftigen Aufgaben hatten, wichen sehr voneinander ab. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Solche Jobs gab es auch damals nicht in Hülle und Fülle, wäre es da nicht vermessen, das Angebot ausschlagen, nur weil die Arbeit mir nicht gefiel?
An diesem Tag gab mein Vater mir einen Rat, an den er sich inzwischen gar nicht mehr erinnern kann, den ich aber seitdem beherzige.
Das Arbeitsleben besteht aus drei Teilen:
1. Die Arbeit – die Tätigkeit, die man ausübt.
2. Das Umfeld - Kollegen, Chefs, Stimmung, Atmosphäre.
3. Das Geld – Gehalt, Zuschüsse, Beteiligungen, Boni.
Was willst du eigentlich?
Bis du auch so gut darin, zu wissen, was du nicht willst? Und dann immer wieder frustriert, weil du es trotzdem ständig bekommst? Oder etwas anderes, was du nicht willst?
Die Sache ist die: nicht funktioniert nicht.
Die einen sagen, „weil das Universum das Wort nicht nicht versteht“. So wie bei kleinen Kindern, die nur noch schneller laufen, wenn man sagt „Lauf nicht so schnell“.
Die anderen sagen (u.a. die Psychologen der Tufts University*, die das wissenschaftlich belegt haben), dass unser Gehirn Schwierigkeiten hat, negative Botschaften zu verarbeiten.
Wir übersehen Negationen wie „nicht“ und „kein“, weil Bilder und Emotionen in der einen und Sprache in der anderen Gehirnhälfte ankommen und verarbeitet werden. Da sich „nicht“ nicht bildlich darstellen lässt, sehen wir also bei der Aufforderung: „Denk nicht an einen kühlen, blauen Pool“ einen kühlen blauen Pool vor uns – denn für „nicht Pool“ haben wir kein Bild im Kopf.
Ich möchte dem noch eine weitere Facette hinzufügen, warum wir von dem, was wir nicht wollen, nur so schwer loskommen. Weil „nicht“ zu viele Möglichkeiten offen lässt.
Darauf gekommen bin ich durch die Trennungswelle, die im letzten Jahr durch meinen Freundes- und Klientenkreis geschwappt ist. Nun, wo die größte Trauer bei den meisten verarbeitet ist, höre ich immer wieder „Ich will nicht mehr alleine sein“. Natürlich verstehen wir sofort, was damit gemeint ist. Aber als Handlungsanweisung an dich – oder auch an das Universum – lässt es zu viele Möglichkeiten offen.