
Die 3-Tage-Woche
Ich hab es mal wieder getan. Ich habe eine ganz normale Woche gehabt – 5 Tage arbeiten, das Wochenende frei. Und nun sitze ich hier am Sonntagmittag und bin … unleidlich. Denn die Fünf-Tage-Woche liegt mir nicht. Es hat lange gedauert, das herauszufinden. Sicher, am Anfang war es gut, so zu arbeiten, wie ich es jahrzehntelang gewohnt war. Vor fünf Jahren, als ich in die komplette Freiberuflichkeit gewechselt habe. Vorher war ich eine sogenannte „feste Freie“, ich habe als freie Mitarbeiterin einen Arbeitsplatz in der jeweiligen Firma meines Auftraggebers gehabt. Inklusive acht Stunden Anwesenheit und einer halben Stunde Mittagspause.
Und so saß ich auch in den ersten Jahren zu Hause morgens um 9 Uhr an meinem Schreibtisch und habe bis 17 Uhr gearbeitet. Das hat mir geholfen, in meinem neuen Job anzukommen und zu sehen, ob das, was ich mir vorgenommen hatte, überhaupt zu schaffen war – nämlich zehn Bücher im Jahr zu übersetzen ohne dem Wahnsinn zu verfallen …

Das richtige Gleichgewicht im Beruf
Ich erinnere mich noch gut an eines meiner ersten Bewerbungsgespräche nach dem Studium. Die Agentur hatte einen hervorragenden Ruf, das Gehalt stimmte auch, aber die Vorstellungen, die mein potenzieller Chef und ich von meinen zukünftigen Aufgaben hatten, wichen sehr voneinander ab. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Solche Jobs gab es auch damals nicht in Hülle und Fülle, wäre es da nicht vermessen, das Angebot ausschlagen, nur weil die Arbeit mir nicht gefiel?
An diesem Tag gab mein Vater mir einen Rat, an den er sich inzwischen gar nicht mehr erinnern kann, den ich aber seitdem beherzige.
Das Arbeitsleben besteht aus drei Teilen:
1. Die Arbeit – die Tätigkeit, die man ausübt.
2. Das Umfeld - Kollegen, Chefs, Stimmung, Atmosphäre.
3. Das Geld – Gehalt, Zuschüsse, Beteiligungen, Boni.